London calling. Auf den Spuren von Walter Johannes Stein

18-01-2020 Artikel von Michiel Suurmond

1
Seit dem Erscheinen von On the origin of species (London 1859) hat Charles Darwins Evolutionstheorie unser Selbstbild geprägt – in erster Linie natürlich wegen des Blickes auf unsere leibliche Abstammung einschließlich der Verwandtschaft mit den Primaten, daneben aber auch durch die Inspiration, die Philosophen und Psychologen Darwins Darstellung entnahmen. Auch die Weise, in der wir unser Denken betrachten, und der Status, den wir unseren Begriffen zuerkennen, sind durch die Rezeption von Darwins Hauptwerk geformt.

Nahezu Gemeingut ist ja die Überzeugung, dass das Denken, wie alles in der Evolution, ein Nebenprodukt sei, die Resultate eines blinden Selektionsprozesses. Die durch dieses Denken entstandenen Begriffe würden insoweit etwas über die Wirklichkeit sagen, dass sie – zeitweilig, bis das Gegenteil bewiesen ist –, nicht in Konflikt mit ihr geraten und so fortbestehen können. Das Wesentlichste ist ihre Funktionalität: Begriffe sind Erfolgsfaktoren im Leben, Mittel, die uns in der Welt weiterhelfen. Wirkt eins nicht, dann wirkt das andere.

Unter explizitem Verweis auf Darwin ist dieser Ideenkomplex am deutlichsten auf der anderen Seite des Atlantischen Ozeans ausgesprochen worden, in der Variante des amerikanischen Pragmatismus. Die Entstehungsgeschichte dieser philosophischen Strömung ist fesselnd, und es ist leicht, die openmindness, den Optimismus und die Anspruchslosigkeit am Pragmatismus zu bewundern.2 Allein schon darum hat die Vertiefung in diesen einen pädagogischen Wert. Zugleich – und in dieser Hinsicht reicht die Pädagogik tiefer – hat das Denken hier eine Art Nullpunkt erreicht, an dem es, wenn es sich ernst nehmen will, nicht vorbeigehen kann. Der Pragmatist William James sagte in einer seiner Harvard-Vorlesungen: ,Common sense is better for one sphere of life, science for another, philosophical criticism for a third; but whether either be truer absolutely, Heaven only knows.’3 (Die Publikation dieser Vorlesungsreihe widmete James dem englischen Philosophen John Stuart Mill, der 1806 in London geboren worden war).

2
Dass er zwei Jahrzehnte später in das Vereinigte Königreich emigrieren und für immer in London wohnen würde, konnte der österreichische Mathematik und Physikstudent Walter Johannes Stein 1912 nicht ahnen. Auf dem Schreibtisch seiner Mutter zu Hause in Wien lag ein Exemplar von Rudolf Steiners Die Geheimwissenschaft im Umriß, ein anthroposophisches Buch, in dem die Entwicklung der Erde, die Evolution des Menschen und dessen verschiedenen Kulturepochen dargestellt wurden. Er öffnete es, begann zu lesen und wusste: Wenn diese Betrachtungen wahr sind, muss ich sie mir zu eigen machen; sind sie unwahr, dann muss ich sie aufs äußerste bekämpfen. Ein Jahr lang studierte er alles, was er an Büchern und Vorträgen Steiners in die Hände kriegen konnte, oft zehn Stunden pro Tag, sie innerlich auf Gewissenhaftigkeit und eventuelle moralische oder wissenschaftliche Mängel prüfend. Im Laufe dieses Jahres stellte er fest: ,Wenn es Phantasie ist, so hat diese Phantasie die Welt erschaffen.’4

Wir dürfen uns nicht vorstellen, dass Stein mit dieser Feststellung so etwas wie intelligent design meinte. Das ist die Auffassung, in der eine Zweckmäßigkeit auf die Natur projiziert wird, wonach aus dieser Gesetzmäßigkeit abgeleitet wird, dass ein Plan zugrunde liegen müsse, entworfen von einem Planer. Das Gebiet des spekulativen Verstandes wird hier nicht verlassen. Nein, Stein meinte etwas anderes, nämlich dass die Intelligenz, die sich im Werk Rudolf Steiners entfaltete, das Bewusstsein, in dem sich Steiner während seiner Vorträge und beim Schreiben seiner Bücher bewegte – dass darin, in dieser Aktivität, die ,Phantasie’ zu finden war, die die ,Welt erschaffen hat’. In diesem Fall hätten wir es mit einem Denken zu tun, das die Evolution umfasst, statt dass es von der Evolution umfasst wird. Und dies in einem Menschen, einem Menschen zudem, der die Möglichkeit dessen nicht sich selbst vorbehalten sah und der in einer seiner frühesten Publikationen geschrieben hatte: ,Das Gewahrwerden der Idee in der Wirklichkeit ist die wahre Kommunion des Menschen.’5

Es waren ungefähr diese oben genannten Überlegungen, die vor einigen Jahren mein Interesse für W.J. Stein weckten. Als letztes Jahr deutlich wurde, dass London das Sommerferienziel meiner Familie werden würde, stand fest, dass der Aufenthalt teilweise ein Besuch von Steins London werden sollte.

3
Einige Monate nach Steins Bekanntschaft mit der Geheimwissenschaft folgte eine persönliche Begegnung mit deren Autor, als Rudolf Steiner zwei öffentliche Vorträge in Wien hielt. Bei dieser Gelegenheit erklärte Stein dem Redner, dass er sein Schüler werden wolle, worauf der Meister ihm riet, die Philosophen John Locke und George Berkeley zu lesen.
,Sie können doch Englisch. Sie werden das nötig haben, wenigstens die Termini technici auf englisch nachzuschlagen. Diese beiden Philosophen gehen in einseitiger Weise vor. Locke bleibt bei dem sinnlich Gegebenen, Berkeley leugnet die Materie. Sie müssen das Gleichgewicht zwischen beiden finden. Ich werde Ihnen noch weiteres angeben.’6 Aus der Verarbeitung dieser und weiterer Anweisungen entstand eine Dissertation, die zu einem wichtigen Teil zwischen dem Kanonendonner und den Granateneinschlägen des Ersten Weltkrieges konzipiert wurde. In einem Brief von der Front berichtete Stein Steiner, welche Schwierigkeiten die Sprache von Berkeleys Principles of human knowledge ihm in den Weg gelegt hatte und wie dank deren Unübersetzbarkeit in ihm die ,Achtung vor dem fremden Gedanken als ein Ehrfurchtserlebnis aufging’.7

Die Publikation von Steins Dissertation fiel in dasselbe Jahr (1919) wie die Gründung der Waldorfschule in Stuttgart.8 Auf Einladung Steiners durfte Stein als Hospitant bei den Kursen für die künftigen Lehrer anwesend sein, eine Periode von zweieinhalb Wochen, die er wie einen ‚inneren Umschmelzungsprozeß‘ erlebte.9 Er bekam unerwartet eine Vertretungsstelle und wurde schnell fester Lehrer für Geschichte und deutsche Literatur in den oberen Klassen. Nun brach eine besonders aktive Zeit für die Anthroposophie ein, eine Periode, die mit der Emigration nach England vierzehn Jahre später eine deutliche Zäsur hatte. Im Rückblick, im Licht der Umsiedlung nach London, fallen an diesen Jahren zwei Dinge auf. Das Erste ist Steins wachsendes Interesse für kulturellen und ökonomische Entwicklungen in Bezug auf die ,Erde als Ganzes’ (und insbesondere des Verhältnisses zwischen Ost und West), und das Zweite ist eine Einsicht in Bezug auf sein karmisches Verhältnis zu Francisco d‘Almeida (1450-1510), einem portugiesischen Edelmann, Soldat und Entdeckungsreisenden, der in gewissem Sinne am Beginn der frühmodernen Zeit gestanden hatte.10 Diese beiden Dinge haben miteinander zu tun.

Nachdem er zu Beginn des 16. Jahrhunderts im Auftrag von König Manuel I. einige Festungen in Südwestindien gebaut hatte, wurde Dom Francisco d‘Almeida der erste Vizekönig des ,Estado da Índia’. Über eine Ansprache von ihm bei König Nambeadora in Kochi schreibt ein moderner Historiker in einem neueren Buch: ,[T]he persuasive speech of Almeida, as reported by the historian Barros, contained another perhaps more far-sighted strand. He [Almeida] declared that “the principal intention of his king Don Manuel in making these discoveries was the desire to communicate with the royal families of these parts, so that trade might develop, an activity that results from human needs, and that depends on a ring of friendship through communicating with one another.” It was a prescient awareness of the origins and benefits of long distance trade: the runaway train of globalisation that started with Vasco da Gama.’11

Flotte
Die siebente portugiesische Indien-Armada (von Almeida geführte Flotte von 1505), Livro de Lisuarte de Abreu, ca. 1565 (Pierpont Morgan Library, New York)

Almeida
Porträt van Francisco d’Almeida, unbekannter Meister nach 1545 (Museu Nacional de Arte Antiga, Lissabon)

Ein Echo dieser Rede, dieser ,prescient awareness’, findet sich in einem Artikel den Stein im Mai 1936 als Redakteur der von ihm in London gegründeten Zeitschrift The present age schrieb.12 Darin erzählt er, wie Almeidas Eroberungen in Indien durch Alfonso d’Albuquerque zu bleibendem portugiesischem Besitz gemacht wurden. ,Thus there arose the world-embracing trade of modern time, which became a thing of far wider significance. Men of all nations took part in these voyages.’ Er verfolgt, wie die Reise nach Indien durch die großen Ritterorden inspiriert war, ,all of which were cosmopolitan in character’, Orden, die eine internationale Gemeinschaft im Geiste vertraten. Der Geist der modernen Zeit – die Ritterorden waren sein Instrument – hatte eine grundsätzlich friedliche Tendenz, angesichts der Tatsache, dass sein Ziel weltweiter Verkehr und eine weltweite Ökonomie war. ,The spirit of the new age had in that time no other means of preparing the way for worldeconomy than by the sword of Chivalry.’ Der Handel im Orient war in den Händen der Araber und musste von ihnen erobert werden. Im Namen von Christus und mit der Macht des Schwertes wurden die Fundamente für die moderne Zeit gelegt. Nun jedoch war die Zeit gekommen, in der das Schwert zur Seite gelegt werden musste und in der die Erde zum Träger einer Weltökonomie gemacht werden sollte, die alle Nationen umarmte. ,We must transmute the courage of the warriors of the fifteenth century, and the great sufferings of that time, into Thoughts no less worldembracing and courageous, but with full consciousness envisioning the aim of peace.’13 Der Titel dieses Artikels war ,Portugal as preparer for the British mission’. Tatsächlich war es ein tief autobiografischer Artikel, bis in den Titel hinein: Die Schicksalsverwicklungen der Welt hingen mit denen der eigenen Individualität zusammen.

In demselben Jahr (1936) fanden in Berlin die Olympischen Spiele statt. Eine Nazi-Zeitung rief die Berliner mit folgenden Worten auf, sich von ihrer besten Seite zu zeigen: ,Wir müssen charmanter als die Pariser sein, leichtlebiger als die Wiener, lebhafter als die Römer, kosmopolitischer als die Londoner, praktischer als die New Yorker.’14

Stein
W. J. Stein um 1930

4
Teilweise von ,jüdischem Blut’, hatte Stein einige Monate nach Hitlers Ernennung zum Reichskanzler (Januar 1933) den definitiven Schritt nach Großbritannien gemacht.
London war zu diesem Zeitpunkt die kommerzielle und verwaltungsmäßige Hauptstadt eines weltweiten Kolonialreichs. Die Sprache, das Englische, teilte man mit einer aufkommenden Großmacht, den Vereinigten Staaten von Amerika. Möglicherweise lag hier, in der angelsächsischen Welt, eine globale Infrastruktur für den Geist verborgen, doch war es wahrscheinlich eine realere Aufgabe, dem herrschenden Materialismus hier ein Gegengewicht zu bieten.
Rudolf Steiner hatte aus diesem letzteren Grunde betont, dass die Anthroposophie einen kräftigen Widerhall auf den britischen Inseln bekommen müsse.15 In den Jahren nach seinem Tod war bei manchen Anthroposophen die Frage aufgekommen, ob das deutsche Kulturgebiet den Auftrag einer modernen Spiritualisierung der Kultur noch erfüllen könne oder ob dieser Auftrag in sein Gegenteil umzuschlagen begann. Hinzu kamen die Schwierigkeiten in der Anthroposophischen Gesellschaft, die Fragen über die Position ,Dornachs’ aufriefen und Bedenken über die aktuelle Bedeutung oder sogar die Lebensfähigkeit der zentralen Leitung nährten. All diese Entwicklungen lebten im Bewusstsein von in England aktiven Anthroposophen.16 Nicht wenige stammten vom Festland, und es ist nicht verwunderlich, dass gerade in London die Dringlichkeit der ,kosmopolitischen Mission’ der Anthroposophie empfunden wurde,17 eine Mission, die sich vor einem allgemeinen Publikum manifestierte. Eine der treibenden Kräfte in dieser Richtung war der Unternehmer und Manager Daniel Nicol Dunlop (1868-1935), mit dem Stein in den Jahren vor seiner Emigration, als er verschiedene Vorträge in England hielt, Freundschaft geschlossen hatte. Von seinem Büro in 36-38 Kingsway aus hatte Dunlop Stein im Juni 1932 einen Brief geschickt, in dem er ihn hatte wissen lassen, dass seiner Überzeugung nach eine ,International Association for the Advancement of Spiritual Science’ notwendig sei.18 Eine interessante Koinzidenz: Der geborene Schotte Dunlop hatte zum Ende des Jahrhunderts drei Jahre in New York gearbeitet; die regelmäßig in England aktive Ita Wegman sah nun für Stein eine Rolle in den USA.19 (Er sollte nie dorthin gehen, aber sein Jugendfreund Eugen Kolisko, der ihm in die Emigration nach England folgte, sollte dort später mehrere Vorträge halten.)

Kingsway
36 Kingsway

Um eventuellen Missverständnissen vorzubeugen, sei hier gesagt, dass Ita Wegman die Tendenz in Dunlops Arbeit, vorsorglich gleichsam eine parallele Vereinigung neben ,Dornach’ aufzubauen, für einen Irrtum hielt. In einem Brief an Stein (Januar 1935) wies sie darauf hin, dass die Bewegung in England ein ,äußeres Gepräge’ zu bekommen drohte, ohne auf die Seelenqualitäten der verschiedenen Menschen zu achten – inklusive der karmischen Verhältnisse der Dornacher Vorstandsmitglieder zu Rudolf Steiner.20 Obwohl sie einige Jahre zuvor erwogen hatte, sich in England niederzulassen, und damals davon ausgegangen war, dass die deutsche Aufgabe anderswo weiterleben müsse, sollte sie 1935 dennoch noch Möglichkeiten in Deutschland sehen (,wenn man nur das Richtige tun könnte’) und wollte das Land und seine anthroposophischen Zentren nicht im Stich lassen.21 Sie entschied sich darum, weiter von der Klinik im schweizerischen Arlesheim aus zu arbeiten, und eröffnete kurz darauf eine Niederlassung in Ascona.

PortugalStreet
Portugal Street, eine Seitenstraße der Kingsway nahe der Nr. 36. Auf dem Weg zur ,Temple Church’ kamen wir von der Kingsway aus durch diese Straße. Laut Rudolf Steiner gab es ein besonderes Verhältnis zwischen D. N. Dunlop und den Templern. Der portugiesische König Dionysius hatte zu Beginn des 14. Jh. an der Verfolgung des Ordens nicht teilgenommen und hatte Tempelrittern aus Frankreich Asyl gewährt. 1317 war in Portugal der Orden Christi eingesetzt worden, der den Impuls der Templer hüten und fortsetzen sollte. Heinrich der Seefahrer (1394-1460), Inspirator und Finanzierer der ersten portugiesischen Entdeckungsreisen, war Großmeister dieses Ordens.

Knapp ein Jahr nach dem erwähnten Brief Dunlops hatte Stein ein Telegramm nach London geschickt und Dunlop gefragt, ob er seine Hilfe gebrauchen könne. Die Antwort konnte kaum taktvoller und ermutigender sein. Sich auf ein früheres Gespräch beziehend, in dem dies offensichtlich zur Sprache gekommen war, schrieb Dunlop, er warte auf eine geeignete Gelegenheit, eine Forschungsanstalt ins Leben zu rufen, die Daten und statistische Informationen bezüglich einer Weltökonomie sammeln solle. Das zweifache Ziel dieser Aktivität würde sein: (a) eine internationale Konferenz über das Thema und (b) eine Publikation von Schlussfolgerungen, basierend auf den gesammelten Daten und Informationen. ,I hope it will be possible for you to come to London at an early date, so that your services may be available in the initial stages.’22

Und so befand sich Stein im Sommer 1933 in einem Büro in 21 Bloomsbury Square, in der Nähe des British Museum, einer ,guten Lage’, wie er Freunden in Stuttgart schrieb. Die Forschungsanstalt – sehr viel Korrespondenz, sehr viele Stunden im Lesesaal des British Museum – war ein Einmannbetrieb, und Stein listete konkret seine Tätigkeiten auf. Zusammenfassend schloss er: ,Ich studiere also und fühle den Puls der Wirtschaft. Und das riesige London und das große Britische Reich mit seinen Hilfsmitteln gibt jede Antwort. Man braucht nur zu fragen.’23

Bloomsbury
21 Bloomsbury Square – ,Gute Lage’ (Stein)

Sowohl Dunlop als auch Stein waren aus dem eigenen biografischen Kontext heraus mit Rudolf Steiners Einsichten in die ,Dreigliederung des sozialen Organismus’ vertraut.
Stein war zum Ende des Ersten Weltkriegs mit den Versuchen beschäftigt, der Dreigliederung in Europa (Alternative zum Programm Woodrow Wilsons) und Deutschland (Revolutionen, Unruhen während der Gründung der Weimarer Republik) Wege zu bahnen. Dunlop war Initiator und Vorstandsmitglied der ,World Power Conference’ (WPC), einer privaten und unabhängigen Organisation, die seit der Stiftung 1924 (rund 2.000 Teilnehmer bei der ersten Zusammenkunft, auch Eingeladene aus Deutschland und der Sowjetunion, Eröffnungsansprache durch den Prince of Wales) die Energiequellen auf Erden inventarisieren wollte, um sie auf eine Weise zu gebrauchen, dass sie der ganzen Menschheit zugute kämen. Dunlop sah letztlich eine breite Struktur vor sich, in der auch Fachleute aus Landwirtschaft und Industrie in Kontakt zueinander kommen und Produzenten, Händler und Konsumenten ihre Gesichtspunkte miteinander teilen konnten. Das Büro in der Bloomsbury Square unterstand dem WPC und war Teil dieser Ausbreitungspläne. Als Dunlop und Stein die weltweite Arbeitsteilung in Augenschein nahmen, die Notwendigkeit einer Weltökonomie besprachen und darin einen britisch-amerikanischen Auftrag erkennen wollten, stand ihnen eine Ökonomie vor Augen, in der die Brüderlichkeit realisiert wurde.24 (Man beachte, dass Almeida bei dem Fürsten in Kochi bereits über die Förderung des Handels als einer Aktivität sprach, die aus menschlichen Bedürfnissen hervorging und von einem Freundschaftsband durch Austausch und Verbindung abhängig war).

Man kann sich fragen, ob eine organisatorische Reform der Ökonomie ohne entsprechende innere Entwicklung der Akteure nicht auch ein ,äußerlicher’ Ansatz war. Walter Johannes Stein war mit der mittelalterlichen Parzival Erzählung vertraut und hatte fünf Jahre vor seinem Umzug nach England sein Gralsbuch Weltgeschichte im Lichte des Heiligen Gral. Das neunte Jahrhundert publiziert. Es besteht kein Zweifel, dass er die Vorträge kannte, die Rudolf Steiner 1913 in Den Haag gehalten und in denen er über Parzival und Amfortas gesprochen hatte. Was in diesen Vorträgen deutlich wurde, war, dass die Selbstlosigkeit die äußerste Konsequenz der Selbstsucht ist. Die Aufgabe besteht darin, das Selbst so auszubreiten, dass in dieser Ausbreitung alle Angelegenheiten der Erde und der Menschen zur eigenen Angelegenheit werden, als zum eigenen Selbst gehörend erlebt werden. In den synoptischen Worten von Mieke Mosmuller: ,Die Selbstsucht existiert, weil es eine Sucht nach dem Selbst gibt. Man darf diese Selbstsucht also nicht aufgeben, bevor diese Sucht befriedigt ist. Man kann erst selbstlos sein, wenn die Sucht nach dem Selbst ganz befriedigt ist. Das bedeutet, dass man nicht damit beginnt, sich zurückzuziehen. Man zieht das Selbst nicht zurück, sondern man breitet es aus. Das Eigeninteresse, das man hat, wird über die eigenen Grenzen hinaus ausgedehnt. Immer weiter dehnt sich dieses Eigeninteresse aus, und das ist dann die Selbstlosigkeit.25
Hier, in dieser individuell zu beginnenden moralischen und spirituellen Entwicklung, die zugleich ein Erkenntnisweg ist, scheint mir der Schlüssel zur ökonomischen und ökologischen Umgestaltung zu liegen, und zugleich auch zu Freundschaft und Verständnis zwischen Ost und West.

5
Zu einer internationalen Konferenz über eine Weltökonomie kam es aufgrund von Dunlops Tod 1935 nicht. Wie stand es mit den geplanten Publikationen? Eine Frucht von Steins Wirksamkeit war die Zeitschrift World survey, die im Frühling 1935 erstmals erschien, im August aber bereits wieder aufhörte zu bestehen. Dunlop war in der Zwischenzeit gestorben (Mai), worauf die Forschungsanstalt geschlossen wurde und Stein auf der Straße stand. Es sagt etwas über seine Willenskraft, dass zu Weihnachten schon eine neue Zeitschrift lanciert war, The present age. Anders als World survey hatte dieses Monatsblatt einen allgemein kulturellen Charakter. Stein gab das Blatt heraus, führte allein die Redaktion und bekannte im Eröffnungsartikel ,An appreciation of D.N. Dunlop’, dass Zeitschrift und Titel Dunlops Idee gewesen waren und wie er (Stein) dazu gekommen war, nun einen Eröffnungsartikel zu schreiben, der eigentlich von Dunlop hätte stammen sollen. ,The last thoughts which he communicated to me before he passed away on Ascension Day were dedicated to this journal, and it became an absolute duty for me to overcome every difficulty in creating it. So this will explain why we start this journal by bringing him into remembrance.’26 The present age wurde bis zum Deutschen Überfall auf Polen 1939 publiziert. Wer den Index dieses ,monthly journal dealing with World Events, History, Geography, Medicine, Education, Natural Science, Art, Religion & World Economy - from an universal point of view’ studiert, kann der Frage nicht ausweichen, was die Zeitschrift nicht behandeln wollte. Außer Steins Artikel über Dunlop umfasste die erste Nummer Artikel über systematische Zoologie, aktuelle Forschung über das Sehen, die Geschichte der Rose, die Behandlung von Malaria, die frühe Kindheit, weltökonomische Reorganisation und die Bedeutung seismografischer Messungen. Verschiedene Autoren aus verschiedenen Ländern hatten Beiträge geschrieben, und so verschieden blieb es bis zum Ende – alles ,from an universal point of view’.

ThePresentAge
Band I von ,The present age’, archiviert im Rudolf Steiner House, 35 Park Road

ErsteSeite
Erste Seite der ersten Nummer

Ecke
Ecke im kleinen Saal des Rudolf Steiner House. Auf Ita Wegmans Anregung, wie es heißt, wurde hier unter der Abdeckung die Urne mit der Asche von D. N. Dunlop bewahrt. Als in den 80er Jahren ein Umbau stattfand, gab es zwei ältere Damen, die dies noch wussten und die Mitarbeiter des Hauses darauf aufmerksam machten. (Quelle: Philip Martyn, ehemals Generalsekretär der Anthroposophical Society in Great Britain).

RSHouse
Rudolf Steiner House. Seit 1926 der Hauptsitz der Anthroposophical Society. Ganz links die ursprünglichen Räumlichkeiten, die noch von Rudolf Steiner als ,sehr geeignet für Eurythmie’ bezeichnet wurden (Quelle: Philip Martyn). Dunlop hat von diesem Haus aus korrespondiert, unter anderem mit Dornach in der Zeit aufkommender Spannungen. Stein und Dunlop hielten hier regelmäßig Vorträge, Stein auch im Rahmen der durch seinen Freund Eugen Kolisko begründeten ,School of Spiritual Science’.

Werbung
Werbung in der Zeitschrift The modern mystic (April 1938), ein Blatt, in dem Stein (,bezahlt’) auch schrieb, ebenso wie Eugen und Lili Kolisko, Eleanor Merry und andere bekannte Anthroposophen.

Eine Ausnahme von der Regel der Verschiedenheit war eine spezielle Themennummer im Juni/Juli 1937, ziemlich in Gänze von Stein geschrieben, The Earth as a basis of World Economy. Aus dem Vorwort geht hervor, dass es eine Frucht der Studien war, die Stein bis vor zwei Jahren für das Büro in der Bloomsbury Square durchgeführt hatte. Obwohl also keine Konferenz daraus hervorgegangen war, hatte Dunlop bis zuletzt gehofft, ,that the ideas now expressed in this book would be elaborated in the direction he indicated.’27 Es führt zu weit, Steins Darstellungen hier zusammenzufassen oder auch nur eine knappe Übersicht der acht Kapitel zu geben.28 Zwei Gedanken will ich hier nichtsdestotrotz beleuchten. Der eine folgt hier unmittelbar, der andere wird diesen Artikel dann beschließen. In der Einleitung finden wir die Notiz, dass das ökonomische System nicht nur das Resultat menschlicher Aktivität ist, sondern dass es Teil der Erde ist. Und die Erde ist ihrerseits nicht nur Lieferantin von Rohstoffen, auch nicht ausschließlich die Plattform, auf der menschliche Aktivität stattfindet: ,If we conceive economic life as forming part of the life of the whole earth, the complexion of the matter changes entirely, the inexorability of the economic forces largely disappears and man is thus enabled to build up his own sphere.’29

Werbung2
Werbung für The present age (neue Gestaltung, man beachte die Weltkugel) in The modern mystic (Juni 1938)

Herausgeber und Redaktion hatten ihren Sitz in der 144 Harborough Road. Nach einer Übersicht in der London Gazette vom 5. Mai 1939 wohnten unter dieser Adresse ,Stein, Walter Johannes; Austria; author’ und ,Stein, Clarissa Johanna; child of Walter Johannes Stein’ – am 20. April (dem fünfzigsten Geburtstag Adolf Hitlers) in England eingebürgert.30

Gazette

6

Über Steins Begegnungen mit Winston Churchill zirkulieren im Internet allerlei Geschichten. Die meisten beruhen auf Trevor Ravenscrofts The Spear of Destiny, ein Buch von 1972, dessen Problem ist, dass der Inhalt tiefe Wahrheiten enthält, während die Form Sensationsliteratur ist und überdies noch mehrere Unrichtigkeiten zu finden sind.31 Es ist so, dass Steins Biografie sich von Zeit zu Zeit wie ein Abenteuerroman liest, und er hatte im Laufe der dreißiger Jahre tatsächlich Zugang zu Staatsoberhäuptern und Regierungskreisen gefunden (Mustafa Kemal Atatürk, König Leopold III. von Belgien, das holländische Prinzenpaar Juliana und Bernhard), um für die Geisteswissenschaft einzutreten oder zumindest bestimmte Forschungsresultate bekannt zu machen. Über den britischen Admiral Roger Keyes, MP, der mit dem belgischen Königshaus befreundet war, lernte er Churchill kennen, und es steht fest, dass er mit ihm die okkulten Hintergründe des Nationalsozialismus besprochen hat. Wahrscheinlich geschah dies unmittelbar vor Ausbruch des Weltkrieges, als Churchill noch kein Premier war und Gegner von Neville Chamberlains Appeasement-Politik war.32 Es erscheint weiterhin wahrscheinlich – Biograf Johannes Tautz deutet zwischen den Zeilen die Möglichkeit an, wagt es aber nicht, es auszusprechen –, dass Stein rund um das Zustandekommen der ,Atlantik-Charta’ (1941) von Churchill und Franklin Roosevelt noch nach Wegen gesucht hat, dem Programm der westlichen Alliierten eine andere Form zu geben, als sie letztlich bekam.33

Inzwischen wohnte Stein in 26 Pembroke Gardens in Kensington, wo er den Verlauf und das Ende des Krieges miterlebte. Der beginnende Kalte Krieg mit seiner politisch-ökonomischen Blockbildung in ,Ost’ und ,West’ und die nukleare Bedrohung machten die Bedeutung von Steins Anstrengungen in der jüngsten Vergangenheit um so deutlicher. Zugleich hatten die Entwicklungen ihre vorläufige Richtung erhalten und man konnte sich kaum vorstellen, wie Initiativen wie die von Dunlop und Stein in der Nachkriegswelt hätten Raum finden können. Tautz schreibt: ,Die Zeit für Aktionen im makrosozialen Bereich war nun vorüber. Es begannen die stillen Jahre der Zurückgezogenheit.’34 Stein vertiefte sich weiter in die Medizin und setzte seine im Krieg begonnene Praxis als ,Quack’, wie er es selbst nannte, fort.35 ‘Aus dem Kämpfer wurde ein Heiler‘ (Tautz).36 Er hielt weiter Vorträge, und Zuhörer erkannten darin eine neue Qualität, die eines ,milden Leuchtens’.37 Er blickte, über den eigenen Tod hinweg, auf die nahe Zukunft. Menschenseelen mussten für die Geist aufgeschlossen werden, damit sie empfänglich für dasjenige wurden, was um das Jahrhundertende geschehen sollte: die Wiederverkörperung der Anthroposophen und des Meisters nach kurzer Zeit, worauf die Bewegung mit einer viel spirituelleren Kraft fortgesetzt werden könnte. Es war etwas, wonach Stein sich selbst sehnte und worauf er hinlebte. Aufgrund einer tiefgehenden spirituellen Erfahrung in seinem dreiunddreißigsten Lebensjahr erwartete er, dass er um das sechsundsechzigste Jahr sterben würde.38 An einen Freund schrieb er 1957, ein halbes Jahr vor seinem Tod: ‘So geht alles, wie es vorausverkündet wurde. In Wahrheit ist alles in schönster Ordnung. Zur Depression ist kein Grund. Die großen Entscheidungen kommen am Jahrhundertende, und wir werden dabei sein.’39

Pembroke
26 Pembroke Gardens

7
Was sollten die ,großen Entscheidungen’ sein, die Stein in dem Brief meinte? Darüber wäre viel zu sagen, aber eines, das Grundlegende, ist die Frage, ob wir es lernen, die Art des Denkens zu durchschauen. Wir begannen diesen Aufsatz mit dem Zusammenhang zwischen den heutigen Auffassungen über das Denken und die Rezeption von Charles Darwins Evolutionstheorie. Eine kräftige Vorstellung dieser Evolutionstheorie ruft das Bild einer Arabeske auf. Wir sehen, über die Zeit hinweg, einen fortwährenden Strom mit einer endlosen Reihe von Verzweigungen, von denen einige abbrechen und andere sich fortsetzen. Das sich wiederholende Element ist, dass immer wieder eine Veränderung von Eigenschaften auftritt, wobei die Frage ist, welche Summe von Eigenschaften die größte Chance hat, weiterzubestehen. Was in diesem Bild der Evolution fehlt, ist eine sich entwickelnde Gestalt, das heißt, dass in jedem Moment der Entwicklung auf die eine oder andere Weise der Beginn im Ende enthalten ist und das Ende im Beginn.

Den Karmavorträgen Rudolf Steiners können wir entnehmen, dass gerade in der angloamerikanischen Welt wichtige Personen den Arabismus des Mittelalters metamorphosiert in die moderne Zeit hineintrugen. So sprach er am 16. März 1924 in Dornach über das karmische Verhältnis zwischen Charles Darwin und dem muslimischen Berber-General Tariq ibn Zijad (670-720), der 711 von Nordafrika aus auf die Iberische Halbinsel übersetzte.40 (Der Name ,Gibraltar’ ist eine Entstellung des arabischen ,Jabal Tariq’ – ,Tariqs Berg’). Walter Johannes Stein fühlte sich mit dem Kampf gegen den Arabismus verbunden, und wir können seine Umsiedlung nach London auch vor diesem Hintergrund betrachten. Es ist seltsam, zu sehen, dass Tariq die Invasion der Iberischen Halbinsel anführte und dass Francisco d‘Almeida 1492 als Kämpfer beim Fall von Granada dabei war, der letzten Bastion der Mauren in Spanien.

Dies ist um so sonderbarer, als W. J. Stein in The Earth as a basis of world economy in einer interessanten Passage über die Evolution und das Denken schrieb: ,We see that its crown and justification, Man, who has appeared at last as the highest form of organisation, was, in the more primitive stages of evolution, working as a creative power. […] That which appears last in the plastic form, is, from the formative point of view, the first. Applied to the human being, this shows that he is representative of the last and highest form in the whole of evolution, but that, as an expression of creative powers, he represents those forces that have been at work since the very beginning. Man is thus a creature, that is to say, a phenomenon in the evolution in the same way as other creatures; but in him the universe becomes conscious of itself, and in the form of perceptive thinking, it is able to understand the creative powers.’41

Ob Stein dieses ,anschauende Denken’ (,perceptive thinking’) selbst auch wiederum denkend angeschaut hat, weiß ich nicht. Aus bestimmten Passagen seiner Dissertation könnte man dies schließen.42 Er hätte dann vollbracht, was Steiner ihm ziemlich bald nach Beginn ihrer Zusammenarbeit geraten hatte, nämlich ,Fichte durch Aristoteles zu ergänzen’.43 Dann hätte er auch das Ich als ,universalium ante rem, in re en post rem’ gefunden und damit den Punkt, in dem Realität und Subjektivität sich völlig berühren.44 Aber vielleicht ist es damals bei dem Begriff geblieben, Begriff, der noch nicht zur Erfahrung wurde. Er ging in den Westen. Vielleicht suchte er das Licht, das dort aufgeht, vielleicht musste er dazu auf eine der ,großen Entscheidungen am Ende des Jahrhunderts’ warten.45

Anmerkungen:

Die Abbildungen von Almeida und seiner Flotte stammen von Wikipedia.

Das Porträt von W. J. Stein stammt auch von Wikipedia und wurde dort mit Zustimmung von Thomas Meyer und Perseus Verlag wiedergegeben.

Die Abbildungen aus The modern mystic kommen aus gescannten Nummern, die als PDF auf der Webseite der ,International Association for the Preservation of Spiritualist and Occult Periodicals’ archiviert sind: http://www.iapsop.com.

Die Fotos in London sind von mir gemacht. Ich habe nicht überprüft, ob die heutigen Hausnummern mit den damaligen übereinstimmen. (Von einer ganzen Anzahl noch bestehender Adressen, die mit Rudolf Steiners Besuchen in London zusammenhängen, ist nach Crispian Villeneuves Rudolf Steiner in Britain nur eine Hausnummer verändert.
Ich halte die Wahrscheinlichkeit daher für groß, dass die fotografierten Adressen die richtigen sind).

Ich danke Sue Peat und Philip Martyn von der ,Anthroposophical Society in Great Britain’ für ihre Antwort auf Fragen in einigen E-Mails. Philip Martyn war so freundlich, mir eine Führung durch das Rudolf Steiner House zu geben.

___________________

2 Siehe: L. Menand, The metaphysical club. A story of ideas in America (New York 2001), R. Richardson, William James. In the maelstrom of American modernism (New York 2006).

3 W. James, Pragmatism: A new name for some old ways of thinking (New York 1995 [Boston 1907]) 73. Kursiv von James.

4 ‘Autobiographische Skizzen von Walter Johannes Stein’, in: J. Tautz, W.J. Stein, Eine Biographie (Dornach 1989) 261-277, Zitat: 272.

5 R. Steiner, Einleitungen zu Goethes naturwissenschaftlichen Schriften, GA 1, 126.

6 Th. Meyer (Hg.), W.J. Stein / R. Steiner. Dokumentation eines wegweisenden Zusammenwirkens (Dornach 1985), 39.

7 Ibid., 53.

8 W.J. Stein, Die moderne naturwissenschaftliche Vorstellungsart und die Weltanschauung Goethes, wie sie Rudolf Steiner vertritt, in: Meyer, W.J. Stein / R. Steiner, 167-276.

9 Tautz, W.J. Stein, 99.

10 Steins Vermutung (Juni-August 1924) wurde über Ita Wegman (November) durch Steiner bestätigt. Steiner hatte zu Wegman gesagt: ‘Es wird schon so sein.’ (Tautz, W.J. Stein, 187.)

11 R. Crowley, Conquerors. How Portugal forged the first global empire (London 2015), 181-182.

12 ,Echo’ ist eigentlich schwach ausgedrückt. Ich kannte Steins Artikel schon, als ich auf die Passage in Crowleys Conquerors stieß. Viel eher als ein ,Echo’ war die Empfindung dabei eine, die noch am besten mit einem Paradox umschrieben werden kann: ,diachronische Synchronizität’.

13 W.J. Stein, ‘Portugal as preparer for the British mission’, The present age, Vol. 1 (1935-1936), Nr. 6 (Mai 1936), 5-14. Online: http://www.thepresentage.net/wp-content/uploads/thepresentage.netv1i6portugal.pdf. Majuskeln im Englischen (Chivalry, Spirit, Earth, Thoughts) von Stein.

14 Zeitschrift Der Angriff, 30. Juli 1936, zitiert in: V. Ullrich, Adolf Hitler. Die Jahre des Aufstiegs (Frankfurt am Main 2013) 621. Kursiv von mir.

15 Für seine eigenen Reisen nach England siehe C. Villeneuve, Rudolf Steiner in Britain. A documentation of his ten visits. 2 volumes (Forest Row 2009 [2004]).

16 Siehe: Th. Meyer, D.N. Dunlop. Ein Zeitund Lebensbild (Basel 1996) und J. E. Zeylmans van Emmichoven, Wer war Ita Wegman. Eine Dokumentation. Band 2. 1925 bis 1943 (Heidelberg 1992).

17 Zeylmans, Wer war Ita Wegman, Bd. 2, 145.

18 Faksimile in: Meyer, D.N. Dunlop, zwischen S. 288/289.

19 Tautz, W.J. Stein, 165.

20 Brief von Wegman an Stein, 9. Januar 1935, in: Zeylmans, Wer war Ita Wegman, Bd. 2. 205-206.

21 Brief von Wegman an Fried Geuter, 21. Februar 1935, ibid., 206207.

22 Faksimile in: Meyer, D.N. Dunlop, zwischen S. 160/161.

23 Zitiert in: Tautz, W.J. Stein, 207.

24 Ibid., 225.

25 Unpubliziertes Transkript: Gezondmakend onderwijs met Mieke Mosmuller. Viertes Treffen. ,De betekenis en het oefenen van het beweeglijke voorstellen (ter verwerving van eigen inzicht in de gezonden ziekmakende opvoedingen onderwijsprocessen)’, 8. April 2015. Kursiv von mir. Vergleiche: R. Steiner, Welche Bedeutung hat die okkulte Entwicklung des Menschen für seine Hüllen und sein Selbst? (GA 145), vor allem den siebten bis neunten Vortrag.

26 W.J. Stein, ‘An appreciation of D.N. Dunlop’, The present age, Vol. 1 (1935-1936), Nr. 1 (Dezember 1935), 5-16. Online: http://www.thepresentage.net/wp-content/uploads/thepresentage.netv1i1dunlop.pdf

27 W.J. Stein, ‘The Earth as a basis of World Economy’, The present age, Vol. 2 (1936-1937), Nr. 7 (Juni/Juli 1937), 5. Online: http://www.thepresentage.net/wp-content/uploads/The-Earth-as-a-basis-for-World-Economy-by-W.-J.-Stein.pdf, ii.

28 Das Werk ist leicht herunterzuladen. Eine kommentierte Zusammenfassung ist zu finden in: Meyer, D.N. Dunlop, 242-246. Vergleiche: Tautz, W.J. Stein, 215-217.

29 http://www.thepresentage.net/wp-content/uploads/The-Earth-as-a-basis-for-World-Economy-by-W.-J.-Stein.pdf, 1. Kursiv von mir.

30 https://www.thegazette.co.uk/London/issue/34622/supplement/2993/data.pdf

31 Eine Ausarbeitung dieser Problematik und ein gutes Beispiel dafür, wie man ein Verhältnis zu diesem Buch finden kann, ist ,De lans van het lot’, ein Artikel von Mark Mastenbroek in der nicht mehr existierenden Zeitschrift Jonas. Online: https://www.markmarkmast.nl/index.php/jonas-magazine-amsterdam/#toggle-id-23. Vergleiche: T. Ravenscroft, De Lans van het lot. De occulte macht achter de Lans, die de zijde van Christus doorstak… en hoe Hitler de kracht misbruikte om de wereld aan zijn voeten te krijgen (Deventer 1989 [1974], aus dem Englischen durch Bob Snoijink).

32 Tautz, W.J. Stein, 239.

33 Ibid., 241-243.

34 Ibid., 243.

35 Ibid., 227.

36 Ibid., 226.

37 Ibid., 249.

38 Ibid., 254.

39 Zitiert ibid., 251.

40 R. Steiner, Esoterische Betrachtungen karmischer Zusammenhänge. Band I (GA 235), zehnter Vortrag.

41 Stein, ‘The Earth as a basis of World Economy’, online: http://www.thepresentage.net/wp-content/uploads/The-Earth-as-a-basis-for-World-Economy-by-W.-J.-Stein.pdf, 3.

42 Stein, Die naturwissenschaftlichte Vorstellungsart…, hier 192-200.

43 Stein, ,Autobiographische Skizzen‘, hier 270.

44 Siehe: R. Steiner, ,Philosophie und Anthroposophie’, in: idem, Philosophie und Anthroposophie. Gesammelte Aufsätze 1904-1923 (GA 35), 66-110. Vergleiche: M. Mosmuller, Die anthroposophische Bewegung (Baarle Nassau 2017).

45 M. Mosmuller-Crull, Zoek het Licht dat opgaat in het Westen (Den Haag 1994); zugleich in der deutschen Sprache veröffentlich