Prüfungszeit, das Coronavirus und wie weiter? - Ansprache im Kiental, 16.08.2020
30-12-2022 Artikel von Jos MosmullerMitte März 2020 wurde wegen der Pandemie des Sars-cov-2 Virus durch viele Regierungen von Ländern in- und außerhalb Europas ein Lockdown oder eine Sperre erlassen, die Wohnungen durften nur für Einkäufe verlassen werden und die Landesgrenzen wurden geschlossen. Später kamen dann noch die Maßnahmen des 1,5 Meter Abstandhaltens und des Maskentragens dazu. Die persönliche Freiheit und die Grundrechte wurden eingeschränkt mit dem Argument des allgemeinen gesundheitlichen Wohlbefindens. Wir wissen alle, dass es in Wuhan in der Provinz Hubei in China im Dezember angefangen hat, auch mit einem Lockdown usw., im Januar kam es dann über Italien nach Deutschland, und dann über ganz Europa, schließlich auch wieder nach Osten, und nach Westen, nach Amerika. Und das merkwürdige ist, dass so eine Epidemie oder Pandemie heute nicht mehr so richtig eine medizinische Sache ist, dass die Mediziner entscheiden was gemacht werden muss, sondern die Politik entscheidet. Und das ist ein großer Unterschied zu der Vergangenheit.
In der Zeit, als wir als Ärzte ausgebildet worden sind, Ende Jahre sechzig, Anfang siebziger Jahre, da war es so, dass das RIV, das heißt jetzt RIVM, das ist das Robert-Koch-Institut in den Niederlanden, mit den Ärzten in Holland abstimmte, wie das mit einer Influenza-Epidemie gemacht werden musste, damals verlief es ganz ruhig und starben auch bestimmt tausende von Menschen, alte Menschen, Menschen die schon an einer anderen Krankheit litten und so weiter, aber das wurde an sich akzeptiert als dazu gehörend.
Aber dieses Mal geschah etwas sehr merkwürdiges, die WHO hat diese Corona-Krankheit gleich auf die A-Liste gesetzt, ganz oben an, es wurde hiermit als ein Killervirus bezeichnet, und dadurch wurde dann selbstverständlich die Bevölkerung weltweit beunruhigt und in allen Ländern griff die Politik ein und das wurde eine große Sache mit vielen schützenden Maßnahmen. Es wurde von einer Epidemie zu einer Pandemie. Durch die Angst vor der Ansteckungsgefahr dieses gefährlichen Virus akzeptierte die Bevölkerung einfach die Maßnahmen mit der Einschränkung ihrer Freiheit und ihrer Grundrechte.
Und anfangs wussten wir natürlich nicht richtig womit wir es zu tun hatten, ob es wirklich so ernst war, wie es von der WHO und den Mainstream Medien als ein sehr bedrohliches Virus dargestellt wurde. Aber dann kamen viele Wissenschaftler, Virologen, Epidemiologen und Ärzte in Deutschland, Holland, und in Amerika, die sagten über Video, auf YouTube aus, dass das Virus gar nicht so gefährlich war, wie man sagte. Aber diesen Menschen, auch Hochschullehrer, wurde nicht erlaubt ihre Meinung öffentlich zu sagen, also es bleibt bis jetzt eigentlich beim Entschluss der WHO.
Und in dieser Zeit des Lockdowns von Mitte März bis Mitte Mai, haben wir erfahren wie viel Leid und Schmerz es gibt, um als Ärzte zu erfahren, mit welchen Maßnahmen man heute mit dieser Sache in der Welt umgeht. Natürlich gibt es auch Ärzte, die anders wie wir darüber denken, und es so, wie es von der Regierung ausgesagt wird, völlig unterstützen. Wir haben als Ärzte doch eine andere Sichtweise. Natürlich müssen kranke Menschen behandelt werden und müssen alte und chronisch kranke Menschen geschützt werden, aber die durchschnittliche gesunde Bevölkerung muss in Ruhe gelassen werden und aus eigener Einsicht handeln, diese gesunden Menschen können sehr wohl eine eigene Immunität aufbauen. Aber heute meint man, dass das ganz anders gemacht werden muss.
Seit Mai hat die Pandemie in Europa abgenommen und ist alles wieder ziemlich ruhig geworden, die Grenzen sind wieder offen, wir können wieder reisen. Aber es wird jetzt gesagt, dass im Herbst eine zweite Welle kommen wird und es scheint als ob es so gemacht wird, dass diese wohl kommen muss, weil das bei einem Virus eigentlich gar nicht normal ist, dass diese kommen wird. Man hat den PCR-Test (Polymerase Chain Reaction) erfunden, wobei dann einige wenige Aminosäuren der RNA des Virus gefunden werden, und man deutet das dann so, dass man infiziert, kontaminiert ist, obwohl das auf diese Weise gar nicht wirklich zu beweisen ist. Weil, wenn Patienten keine klinischen Symptome haben, es doch die Frage ist, ob der PCR-Test wohl stimmt, es gibt auch sehr viele falsche positive PCR-Tests. Zum Beispiel bei nicht kranken Menschen die vor Monaten schon leicht infiziert waren und jetzt noch positiv testen. Es wird auch massiv getestet. Viele Menschen die nicht krank sind werden getestet und positive Tests werden als kranke Menschen betrachtet. Es entsteht ein falsches Bild von Krankheitsfällen. Aber das ist scheinbar die Situation mit der wir uns jetzt abfinden müssen. Es wird von der WHO ausgesagt, dass die einzige Lösung, um aus dieser Corona-Krise herauszukommen eine weltweite Impfung sein wird.
Und dann ist natürlich für uns Anthroposophen die Frage, was ist es eigentlich, womit wir es zu tun haben, was geschieht hier eigentlich? Und wichtig ist von Anfang an zu wissen, dass das Virus wie die Bakterie auch ein Parasit ist, aber das Virus macht es ganz anders wie die Bakterie, die Bakterie hat eine eigene Zelle und wächst und vermehrt sich selbst interzellular, zwischen den Zellen des Gastgebers, das Virus besteht nur aus Eiweißteilen, Aminosäuren, DNA oder RNA, in einer Proteinhülle, diese können sich nur mehren, wenn sie in eine Zelle des Körpers oder sogar in den Kern der Zelle hinein dringen können um da ihr genetisches Material in die Gastzelle oder Kern injizieren, sie sind also intrazelluläre Organismen. Viren verändern die normale Funktion des genetischen Materials in der Wirtszelle, sodass diese das Virus selbst produziert. Und so können sie sich dann teilen, und sich vervielfachen und dann hängt das natürlich ab von dem Widerstand den ein Mensch hat, ob er krank wird, oder nicht. Daraus kann man ableiten, dass dieses Virus für sich nicht existieren kann. Und was es tut, ist eigentlich, dass es die Zellen des Gastgebers, bei denen es zu Gast ist, versucht zu absorbieren, eigentlich zu vernichten, so weit wie es geht. Und diese Vernichtungstendenz, diese Tendenz, das hat eigentlich, wenn man das übersetzt in das anthroposophische Wissen mit der Ich-Kraft zu tun. Wenn etwas Vernichtungskraft hat, dann ist das eine umgekehrte Ich-Kraft. Die Ich-Kraft im guten Sinn, die baut auf, aber im schlechten Sinn kann sie auch vernichten. Wenn die Ich-Kraft gleich nach außen kommt, nicht zuerst im Denken nach oben gehoben wird, aber von der Seele aus gleich nach außen kommt, wird es eine vernichtende Kraft.
Also das ist etwas, was dann zum Nachdenken stimmt. Und wie wir von Rudolf Steiner wissen, haben wir, das sieht man auch bei der von ihm geschaffene Holzplastik der ‚Menschheitsrepräsentant‘ oder die Christus-Gestalt, zwei Gegenmächte, an der linken Seite neben der Mitte die luziferische Macht, dann unten links die ahrimanische Macht. Rudolf Steiner sagt immer, die zwei müssen im Gleichgewicht gehalten werden. Wenn es im Gleichgewicht gehalten wird, dann hat man eine heilende, gesundende Situation. Ist das nicht der Fall, dann weicht es ab, ob nach der luziferischen Seite mehr in die Aufweichung, das Träumerische, das Künstlerische, auch in das Wissenschaftliche, aber nur im Allgemeinen, das Ahrimanische mehr im Konkreten, zur Erde gerichtet, sehr mechanisch und sehr detailliert und sehr zu der rechenhafte Wissenschaft und zur Verhärtung geneigt.
Aber es gibt auch noch etwas dazwischen und das sieht man rechts hinter der Christus-Gestalt, nicht so genau bestimmt, aber wenn man gut schaut sieht man da eine Gestalt wie eine Eule, ein Wesen mit Flügeln und einer Hakennase. Dieses Wesen nennt man die asurale Macht, die Asuras, oder die Gegenkraft des Ichs. Wenn die zwei Gegenmächte Luzifer und Ahriman sich gegenseitig greifen, und das sieht man an der linken Seite des Menschheitsrepräsentanten auch wirklich abgebildet, dann kommt eine enorme Kraft zustande, eine vernichtende Kraft. Und das kann man manchmal auch in der menschlichen Begegnung wahrnehmen, wenn der Spott aufkommt, wenn die Frivolität da ist, also das Abweisen der anderen Menschen, das Vernichten wollen, das Verspotten, das Niedermachen. Das kennen wir in unserer Zeit sehr wohl. Rudolf Steiner sagt schon in 1900 und in 1910 und wiederum rund 1920, dass unsere Kultur vor dem Zusammenbruch steht, dass die europaïsche Kultur immer weiter zugrunde gehen wird, dass diese Kultur nur noch in den Museen zu sehen ist, wie zum Beispiel in Italien. Unter den Menschen wird die Kultur immer weiter verschwinden. Und das hat mit diesen Anti-Ich-Kräften zu tun.
Menschheitsrepräsentant
Und da kommt natürlich die Frage, was können wir dann machen, was können wir machen, um das aufzuhalten und zum Guten zu bringen. Es gibt natürlich Leute, sagt Rudolf Steiner, die halten fest an der katholischen, oder protestantischen Kirche, oder Leute die viel meditieren, aber diese machen dann die orientalische Meditation des Buddhismus oder des Hinduismus, auch die New-Age-Bewegung ist davon abgeleitet, die Mindfulness (die Achtsamkeit) beruht auch auf der orientalischen Meditation, mit den dazu gehörenden Atmungsübungen.
Bei Rudolf Steiner kann man in der GA 203 „Die Verantwortung der Menschheit für die Entwicklung“ nachlesen, dass die katholische Kirche und auch die östliche Meditation die gesamte Menschheit, in der Zeit des Mittelalters, zurückhält, weil weiter als diese Zeit können sie nicht kommen.
Die Trennung zwischen Glauben und Wissenschaft steht wie eine Trennwand zwischen Altertum und Neuzeit. Das katholische Glaubens- und Dogmensystem ist eine grandiose logische Weltanschauung, die auf dem Scholastizismus von Thomas von Aquin beruht. Konzeptionell sehr stark, aber eine alte Weltanschauung. Konstruiert aus einer Natur, die man erkennen kann, aufsteigend zu den höheren Reichen des Geistes die aber nur als Offenbarung durch den Glauben empfangen werden kann. Auf diese Weise kann man dann auch die Moral erhalten.
Was ist dann nach dem Mittelalter noch geschehen; es entdeckten Kopernikus, Kepler und Galilei rundum das Jahr 1600, mit der mechanischen Astronomie, die physische Sternenwelt, die sie ganz haben berechnen können. Und dann haben wir etwas später den Bacon, Francis Bacon, der die heutige Naturwissenschaft begründet hat, vor allem von der Wahrnehmung ausgehend, wobei das Denken dieser nur folgen muss. Schließlich kommt dann noch Kant mit dem Ding an sich. Der Mensch steht außerhalb der Dinge und kann außer dem Gebrauch der Mathematik nicht wirklich erkennen. Man kommt in die Abstraktion hinein. Rudolf Steiner sagt dann später, dass die Naturwissenschaft, die viele große Entdeckungen gemacht hat und den Menschen viel modernen Komfort gegeben hat, doch das große Problem geworden ist. Auch das soziale Problem, das die sozialistische, kommunistische Bewegung hervor gerufen hat, beruht auf der Naturwissenschaft, eigentlich auf dem Darwinismus.
Das soziale Problem hat damit zu tun, dass viele Menschen nicht verstehen, dass sie mit dem Verstand dieses Problem nicht lösen können. Der Mensch kann mit der Naturwissenschaft nicht verstanden werden. Wohl kann damit das Erdreich, die Erde, die Mineralien, die Pflanzen noch einigermaßen, das Tier auch noch einigermaßen verstanden werden, so wie Darwin es gemacht hat. Aber der Mensch selbst ist mit der Naturwissenschaft nicht zu durchforschen, da braucht man die Wissenschaft des Geistes. Denn der Mensch ist nicht nur ein physisches Wesen, er ist vor allem ein geistiges Wesen, das bis in seine Seele und bis in seinen Körper hineinwirkt. Die Naturwissenschaft bietet keine Möglichkeit, das Geistige und Moralische zu finden, sie führt nur zu den toten Dingen, zu den Schatten und nicht zu dem Lebendigen.
Also das sagt natürlich doch etwas und das ist auch etwas was sich schwierig denken lässt, wie müssen wir denn weiter, denn man sieht den Aufmarsch der Naturwissenschaft und jetzt daraus folgend die Computerentwicklung, die IT, die Singularität, worüber Mieke ein Buch geschrieben hat. Man sieht, dass das sehr weit gehen kann, dass man das menschliche Gehirn in allen seinen Funktionen untersuchen kann, diese in einen Computer einbringen kann, und dass der Mensch auf diese Weise hofft, dass seine Gehirnfunktion unsterblich gemacht werden kann, dass wir schließlich den Leib nicht mehr brauchen, das Gehirn nicht mehr brauchen, ja wir brauchen eigentlich den menschlichen Geist überhaupt nicht mehr, denn wir haben was er kann, den Leib haben wir schließlich in einem Computer. Und wenn das sich so weiter entwickelt, dann stürzen wir, sagt Rudolf Steiner, mit dem ganzen Menschentum in den Abgrund hinein, dann geht die ganze Menschheit einfach zu Grunde. Dann sagt er, vielleicht kann aus dem Osten noch ein Impuls kommen, aber der ist dann alt, auch der Katholizismus kann versuchen sich noch eine Weile zu halten, nur das alte Väterliche, das aus der Erbschaft der Menschheit besteht und dann wird Ahriman es greifen. Daran werden wir ohne Freiheit ganz gebunden sein. Gerade die Methode der Naturwissenschaft muss benutzt werden um zum selbständigen Denken und zur Freiheit des Geistes zu kommen.
Also man muss nicht mit den Gefühlen und dem physischen Willen wirken, man muss mit dem Denken wirken. Das Problem ist aber, dass das Denken viel zu schlaff ist, denn wie Francis Bacon sagt, das Denken folgt nur, es kann nur abbilden, macht Vorstellungen.
Und wenn wir versuchen zu meditieren, denn wir machen ja Vorstellungen vom Meditationsinhalt, ja dann hat das anfänglich keine Kraft. Wir müssen natürlich viel mehr machen.
Und dann möchte ich eine kleine persönlich Geschichte erzählen. Als wir Studenten in Amsterdam waren, so am Ende der Jahren 60, als wir da angefangen haben, da gab es jeden Morgen ein Liedchen im Radio, und der Radiokanal hieß Radio Veronika und sendete von einem Schiff, das auf der Nordsee lag, weil es ein illegaler Sender war. Es gab eine Hit-Liste, von vierzig Nummern, man konnte da aufsteigen, und auf einmal stand eine Nummer ziemlich hoch auf der Nummer 9 und diese hieß: „Ich habe keine Lust um aus dem Bett aufzustehen“ geschrieben von Bob Bouber und gesungen von Jacques Zwart.
Ja, genau, aus dem Bett. Als Student im Alter von 18 bis 20 Jahren musste man jeden Morgen zu den Vorlesungen gehen, im ersten, zweiten und dritten Studienjahr, ab September musste man den ganzen Winter hindurch mit dem Fahrrad jeden Morgen zu einem Hörsaal gehen, man wohnte in einem kleines Zimmerchen, ohne richte Heizung, am Morgen war es sehr kalt, und man musste dann raus, um mit dem Fahrrad um 9 Uhr morgens schon zum Hörsaal zu gehen, um der Vorlesung zu folgen.
Wenn man dann am Abend vorher bei den Burschenschaften gewesen war und viel getrunken hatte, dann war es natürlich eine fast unmögliche Aufgabe. Aber man musste ja etwas hören. Und damals waren noch keine Diktate, die kann man heute bekommen, kann man kaufen, man musste damals noch alles selber aufschreiben, sonst wusste man nichts. Also das war ziemlich schwierig, aber dieses Liedchen war dann doch immer eine Art von Trost.
„Ich habe keine Lust um aufzustehen, um mit meinen nackten Füßen auf den kalten Boden zu stehen, ich habe keine Lust um aufzustehen und zu meinem Chef zu gehen.“ So war das.
Ja. Dann kommt man natürlich dazu, dass man Wille haben muss, um sich zu überwinden, um das dann doch zu machen, wenn so viele Widerstände da sind. Aus der dritten Klassenstunde von Rudolf Steiner kennen wir den Satz: ‚Lass walten den Willensstoß‘. Und damit wird vieles gesagt. Um mit Willen zu denken, muss man den Willen in sein Denken emporheben, sodass Kraft hinein kommt, sonst bleibt es flach. Aber das gelingt nicht so einfach und darum fand ich das Liedchen: ‚Ich habe keine Lust um aufzustehen‘ sehr passend. Im gewöhnlichen Leben muss man die Sachen, die man eigentlich nicht machen will, versuchen doch zu machen, doch auf dem Fahrrad da oder dort hingehen usw. Wenn einer etwas fragt, sagt man oft, ich habe keine Lust dir zu helfen, ich habe keine Lust zu kochen, ich habe nirgends Lust zu. Aber wenn man dann seine Unlust überwindet, wird man sich bewusst, dass der Wille langsam stärker wird. Wenn man dann konzentriert und meditiert, bemerkt man dann das doch etwas mehr Kraft in das Denken hinein kommt, statt dieses flachen Vorstellens.
Und durch viele Jahre hindurch habe ich dann selber bemerkt, seit 1994 das Buch „Suche das Licht das im Abendland aufgeht“ herausgekommen ist, und ich die Übungen aus diesem Buch durch stetiges Wiederholen gemacht habe, dass man wirklich den Willen in das Denken hinaufheben kann. Dann bekommt man das Gefühl ja, es ist wirklich eine Wirksamkeit des Willens im Denken da.
Und dann fragt man sich auch, warum soll man eigentlich Wille da hinein bringen, was soll das, warum muss ich das da hineinbringen. Rudolf Steiner hat verschiedene Dinge darüber ausgesagt. Erstens das ab 1879 die Herrschaft des Erzengel Michael im Geiste angefangen hat.
Michael ist der Sonne-Erzengel und weil er von der Sonne aus regiert bringt er das Gleichgewicht zwischen den Planeten und ihren Intelligenzen, den anderen Erzengeln.
Erzengel Michaël, Raffaello Santi
Die Herrschaft eines Erzengels dauert 350 Jahre, vor dem Jahre 1879 regierte der Erzengel Gabriel, er ist der Mond-Erzengel, er gibt die Impulse, die noch aus alten Erblichen Anlagen kommen, die ganze Kultur stammte damals noch aus der erblichen Anlage, auch die Naturwissenschaft kam aus die erblichen Anlage hervor. Und dann kommt die Zeit Michaels, er wird jetzt seit 1879 das Thema 350 Jahre lang angeben und sein Thema ist das Spiritualisieren des Denkens zur Entwicklung der Geistesfreiheit, der freien Moralität und des kosmopolitischen Impulses. Das was wir jetzt erleben mit dem Schließen der Grenzen zwischen den Ländern ist ja gerade das Gegenteil von diesem kosmopolitischen Impuls. Die Grenzen müssen ganz offen bleiben, um überall in der Welt hingehen zu können, um zu lernen, zu erleben und um seinen Blick erweitern zu können. Auch die Corona-Maßnahmen kommen nicht aus der Freiheit des Menschen, sondern werden auferlegt von einer äußeren Macht. Eine Macht die darauf aus ist um die Entwicklung der Bewusstseinsseele zu verhindern.
Und dann ist im zwanzigsten Jahrhundert noch etwas Wichtiges geschehen. Rudolf Steiner beschreibt in seinen Vorträgen ‚Der Tod als Lebenswandlung‘, GA 182, dass der Engel im Astralleib des Menschen, jeder Mensch hat einen eigenen Engel im Astralleib, drei Sachen ausarbeitet. Das sind drei Themen, Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, die findet man auch während der Französischen Revolution, aber da gab es diese nur im äußerlichen materiellen Sinn. Unser Engel spricht diese drei Themen wie einen Aufruf fortwährend in unsere Seele hinein. Wenn der Mensch diesen Aufruf in sich vernimmt, ist man doch noch vollkommen frei um sich zum reinen Denken zu erheben und das Denken zu spiritualisieren oder nicht. Man bekommt aus der Freiheit den Impuls aus dem Denken etwas mehr zu machen, als nur Verstand, man möchte darüber hinaus durch begreifen zum geistigen Erleben kommen. Und Gleichheit, das bedeutet, dass wenn man einen Menschen trifft, man ein Treffen auf dem Ich-Niveau sucht, ob einer Moslem, Christ, Buddhist, Inder, Afrikaner oder was auch immer ist, das macht nichts aus, ich treffe einen Menschen und darum geht es, weiter nichts und dann kann eine ganz neue offene Verbindung zwischen Menschen entstehen. Dann hat man die Brüderlichkeit, das ist, dass wenn ein anderer Mensch nicht genügend Mittel zum Leben hat, und daran leidet, weil er wirtschaftlich nicht weiter kommen kann, dass man dann Hilfe leistet, dass man das so empfindet als ob man daran selber leiden müsste, wodurch man wirklich bereit ist etwas zu tun. Um diese drei Sachen geht es.
Ich denke, dass wir das wohl alle so erleben oder empfinden. Aber wenn der Mensch diesen Aufruf nicht in sich vernimmt, wenn Menschen das so nicht empfinden können, dann geht der Engel von dem Astralleib tiefer hinab, und geht in der Nacht in den Ätherleib hinein und bewirkt da etwas auf eine negative Art. Der Wille, der nicht ins Denken hinaufgehoben worden ist und nicht für das spiritualisierte Denken benutzt wird, der liegt brach und gibt die Möglichkeit her, dass die Kräfte der Geräte in der Welt immer stärker werden. Und man kann das verstehen, weil die Geräte heutzutage durch den Computer angefeuert werden, überall braucht man Computer, um Geräte arbeiten zu lassen. Und Rudolf Steiner sagt, dass das eine gewaltige strotzende Kraft werden wird, eine Art falsch verwendetes Denken, dagegen kann man nichts machen, wenn der Mensch nicht nach Freiheit strebt und auf das freie Bewusstsein hört, dass durch das Denken entstehen kann.
Und dann das zweite, Gleichheit im Gefühl, das wird dann so sein, dass man nicht den Mitmenschen im Ich wieder-erkennt, aber dass es dann in der Medizin so weit kommt, dass die Ärzte ohne es zu wissen die Patienten negativ, schlecht behandeln werden, dass sie die Patienten krank machen, und dass sie das sogar absichtlich machen können, Proben machen mit Patienten, um Patienten eher schlechter als besser zu machen.
Und das letzte, die Brüderlichkeit im Wollen ist dann, dass man dem anderen nicht helfen will, sondern einen Hass gegen ihn bekommt, dass man den anderen vernichten möchte, dass man den anderen herabsetzen will, das ist negative Brüderlichkeit, sich auf Kosten des Anderen erheben. Das haben wir natürlich auch schon im zweiten Weltkrieg gesehen, wie das vor sich geht.
Aber glücklicherweise gibt es für uns noch immer einen Ausweg, denn wenn es uns gelingt in das reine Denken kräftigen Wille hinein zu bringen, dann können wir heute, sagt Rudolf Steiner (GA 118, ‚Das Ereignis der Christus Erscheinung in der ätherischen Welt‘), seit 1933, sogar noch etwas eher, den Christus wirklich treffen. Und durch dieses Treffen können wir dann den Ausgleich machen zwischen den zwei Gegenmächten Luzifer und Ahriman, so dass diese sich nicht greifen können und so die dritte Macht der Anti-Ich-Kräfte, oder den Asuras, nicht hinzu rufen können.
Wenn wir das mit einer genügend große Gruppe von Menschen machen, wird das in der Welt eine heilende Kraft sein und wird die Kultur gerettet werde können. Alle anderen Menschen werden dann anders mit der Welt umgehen, als sie es sonst unter dem Einfluss der Gegenmächte machen würden.
In dieser Zeit, rundum den zweiten Weltkrieg, ist der Christus im Ätherischen auferstanden. Er ist, weil der Materialismus so stark war, in der Ätherwelt eigentlich erneut gestorben, aber er ist da auch wieder auferstanden, und dank sei, dass er das gemacht hat, ist er da für uns Menschen wahrnehmbar und erlebbar geworden. Es gibt zwei Möglichkeiten um Ihn da wahrzunehmen, entweder es geschieht so, dass ein Mensch im gewöhnlichen Leben unerwartet den Christus wahrnimmt, oder es geschieht durch Meditation. Rudolf Steiner sagt, dass es immer mehr vorkommen wird, dass Menschen im gewöhnlichen Leben auf einmal den Christus wahrnehmen werden. Ich habe mich immer gefragt, wie ist das möglich, und wie wird das dann möglich sein?
Wenn wir durch das Denken ins Ätherische kommen möchten, müssen wir unseren Willen im Denken sehr stark machen, dann können wir den Christus sehen und erleben, aber wie ist es bei den anderen Menschen? Man hört öfters, dass das zu tun hat mit dem Ertragen von sehr viel Leid, und von Erfahrungen im Leben, die so schwer sind, dass dann der große Tröster zu einem kommt. Und ja, ich denke, dass das bei diesen Menschen der selbe Wille ist, der durch die Meditation im Denken stark gemacht ist. Durch das ertragen haben müssen von Schmerz und Leid, wird der Wille so gekräftigt, dass sie dann die Möglichkeit haben, um ohne Meditation frei zu werden in dem Denken, das muss wohl so sein. Das hört man auch, von Menschen, die erzählt haben von den Erlebnissen, die sie im zweiten Weltkrieg gehabt haben, und auch von Menschen, die sehr krank geworden sind, und sehr viel gelitten haben, diese können so ein Erlebnis haben.
Ja, und dann will ich noch einmal klar sagen, dass Rudolf Steiner gesagt hat, wenn wir, eine bestimmte Gruppe von Menschen, es in dieser Zeit nicht aufbringen können, den Willen in das Denken hinein emporzuheben, dann wird die Kultur unerbittlich zugrunde gehen. Also es hängt von uns Anthroposophen ab, ob wir genügend Willen im Denken aufbringen können, um den großen Heiler, den Christus, zu treffen und ihn um Gleichgewicht in der Welt zu bitten.
Also einfach ein Bisschen vorstellen und damit innerlich schlaff leben, so, wie man das öfters hört, das ist nicht genug, es muss wirklich so sein, dass man sehr hart arbeitet, innerlich sehr viel Wille in das Denken bringt, genauso viel Wille wie man äußerlich braucht um den Garten um zu tun, oder um die Kartoffeln aus zu roden, man muss jeden Tag wirklich wie ein Landarbeiter arbeiten wollen. Man hat öfters gesagt, Rudolf Steiner sah manchmal aus wie ein Landarbeiter, er war oft ganz abgeschuftet, er hat unglaublich hart gearbeitet. Und das müssen wir auch, wir müssen wirklich sehr hart arbeiten und das können wir auch, wenn wir wissen was auf dem Spiel steht.
Ich denke, dass das, was wir jetzt mit diesem Lockdown erlebt haben, erst der Anfang ist, es wird noch immer weiter gehen, es droht, dass wir unsere Grundrechte völlig verlieren, ganz unter die Diktatur kommen. Aber wir haben noch ein wenig Zeit, wir können es noch umkehren. Neben der Naturwissenschaft muss Geisteswissenschaft kommen um das Gleichgewicht zu halten. Aus dem Geiste heraus wird es möglich sein. Das ist keine Einbildung oder Phantasie.
Lasst uns zusammen sehr hart im Geiste arbeiten, dann wird alles neu und gut werden!