Die anthroposophische Bewegung
04-03-2018 Buchbesprechung von Jürgen NauertDie Ankündigung dieses Tagesseminars machte mich neugierig zu erfahren, was Mieke Mosmuller zu diesem Thema zu sagen hat. Ich war bereits regelmäßiger Teilnehmer ihrer Veranstaltungen in der Schweiz und auch in Baden-Baden in Deutschland. Der Tiefgang und Aufbau ihrer Darstellungen, die immer die Spiritualisierung des Denkens als Grundthema haben, hatte mich von Anfang an überzeugt.
Die Anthroposofische Bewegung, Occident 2017
Und so erwartete ich auch dieses Mal in Zürich eine tiefgreifende Darstellung zum Begriff „anthroposophische Bewegung”. In Ermangelung besserer Räumlichkeiten fand die Veranstaltung in einem recht engen Kellerraum statt. Der Raum war mit Klappstühlen bestuhlt, und eine elektrische Heizung verbreitete warme, aber trockene Luft. Die eher bescheidenen äußeren Umstände taten der erwartungsfrohen Haltung der ca. 35 Teilnehmer jedoch nicht den mindesten Abbruch. Der Occident-Verlag hat das Seminar 2017 auch als Buch veröffentlicht und so einer breiteren Leserschaft zugänglich gemacht. Für Teilnehmer des Seminars ist das Buch hervorragend geeignet, noch einmal tief in die Materie einzutauchen. Es bildet auch die Grundlage dieses Textes. Zitate aus dem Buch sind als solche kenntlich gemacht. Die Quelle kann dem Buch entnommen werden. Zitate von Mieke Mosmuller selbst sind kursiv gesetzt.
Mieke Mosmuller stellt zunächst dar, wie ihre Erkenntnis zur anthroposophischen Bewegung entstanden ist. Sie ist nicht irgendwie konstruiert oder ausgedacht, sondern im Verlauf ihrer 30-jährigen intensiven Beschäftigung mit der Anthroposophie nach und nach entstanden. „Und sie entstand vor allem dadurch, dass ich diese dreißig Jahre hindurch die Gesamtausgabe meditierend gelesen habe und sich dann Stück für Stück etwas auftut, wovon man sagen kann: Ja, das ist die anthroposophische Bewegung”.
Und sie sagt gleich, dass diese Erkenntnis ziemlich radikal ist und sie es so sieht, dass anthroposophische Bewegung etwas ganz von der anthroposophischen Gesellschaft Verschiedenes ist und dass die beiden heute nicht mehr vereinigt sind. Dies will sie im Verlauf dieses Tagesseminars begründen und vor allem, wie für sie im Laufe der Zeit ganz deutlich geworden ist, was die anthroposophische Bewegung ist. Und wie eine Überwölbung des Themas für diesen Tag und die weitere Arbeit der Teilnehmer, bringt sie ein Zitat aus der Eröffnungsansprache Rudolf Steiners zur Neubegründung der Anthroposophischen Gesellschaft während der Weihnachtstagung 1923/24, das der Wichtigkeit halber auch hier gebracht wird:
„Denn mehr als je können wir dessen eingedenk sein, dass eine solche geistige Bewegung, wie diejenige ist, die wir mit dem Namen anthroposophische Bewegung umschließen, keine aus irdischer Willkür heraus geborene ist. Und damit möchte ich gleich im Anfange unserer Tagung beginnen, darauf aufmerksam zu machen, dass es eben das letzte Drittel des 19. Jahrhunderts war, wo auf der einen Seite die Wogen des Materialismus hoch gingen, und wo in diese Wogen des Materialismus hineinschlug von der anderen Seite der Welt eine großartige Offenbarung: die Offenbarung eines Geistigen, die derjenige, der eine empfängliche Gemütsauffassung hat, empfangen kann von Mächten des Geisteslebens. Eröffnet hat sich die Erfahrung eines Geistigen für die Menschheit. Und nicht aus irdischer Willkür, sondern aus der Befolgung des Rufes, der aus der geistigen Welt erklungen hat, nicht aus irdischer Willkür, sondern im Anblick der großartigen Bilder, die aus der geistigen Welt heraus sich als die neuzeitlichen Offenbarungen ergaben für das Geistesleben der Menschheit, daraus ist der Impuls für die anthroposophische Bewegung erflossen. Diese anthroposophische Bewegung ist nicht ein Erdendienst, diese anthroposophische Bewegung ist in ihrer Ganzheit mit allen Einzelheiten ein Götter-, ein Gottesdienst. Und als einen solchen wollen wir sie in unsere Herzen aufnehmen im Beginne unserer Tagung, wollen in unsere Herzen tief einschreiben, dass diese anthroposophische Bewegung die Seele eines jeden Einzelnen, der sich ihr widmet, verbinden möchte mit den Urquellen alles Menschlichen in der geistigen Welt, dass diese anthroposophische Bewegung den Menschen hinführen möchte zu jener letzten, für ihn vorläufig in der Menschheitsentwickelung der Erde befriedigenden Erleuchtung, die sich über die begonnene Offenbarung kleiden kann in die Worte: Ja, das bin ich als Mensch, als gottgewollter Mensch auf Erden, als gottgewollter Mensch im Weltenall.”
Es ist gut, die Bedeutung dieser von Rudolf Steiner aus tiefstem Herzen gesprochenen Worte ruhig und tief empfindend in sich aufzunehmen und im ganzen weiteren Verlauf in sich anwesend zu haben.
Der Tag ist dann im Wesentlichen in zwei Teile gegliedert: der Vormittag ist der Zusammenschau des die Grundlage bildenden Inhaltlichen gewidmet, der Nachmittag dem konkreten meditativen Erüben der Erkenntnis der anthroposophischen Bewegung. Zur Darstellung kommen aufeinander aufbauend: die Vorbereitung in der geistigen Welt, d.i. das himmlische Konzil im 15./16. Jahrhundert und die Gründung der übersinnlichen Michael-Schule zu Beginn des 19. Jahrhunderts; weiterhin ein erstes Durchkommen dieser Vorbereitung in Goethes Märchen von der grünen Schlange und der schönen Lilie, und schließlich Rudolf Steiner, der zutiefst in dieser Vorbereitung darinnen steht und nun als Ausführender, als Verwirklicher wirkt. Wie die Verwirklichung für jeden, der es wirklich will, erlebt werden kann, beschreibt er in dem Aufsatz "Philosophie und Anthroposophie". In diesem Aufsatz wird der konkrete Übergang von der Philosophie zur Anthroposophie gezeigt.
Und nun ist es ungeheuer erhellend, im Verlauf der Darstellung zu erleben, wie auch dieser Vorbereitung schon Dinge, Ereignisse, Biographien und Taten vorausgehen; in welch umfassendem Beziehungsgefüge das alles steht.
Es ist für das Verständnis notwendig, dies wenigstens in groben Zügen auch hier darzustellen. Wir müssen bei Plato beginnen, für den die unveränderliche Ideenwelt die eigentlich wirkliche Welt, dagegen die irdische Erscheinungswelt mit ihren ständigen Veränderungen nur der Schattenwurf der ewigen, beständigen Ideenwelt war. Sein Schüler Aristoteles macht dann einen ganz entscheidenden Schritt sozusagen auf die Erde. Er setzt die irdische Erfahrungswelt an die erste Stelle. Zugleich ist ihm die Begriffswelt eine absolut reale, ganz im Gegensatz zur Zeit Steiners oder gar der heutigen. Aristoteles macht damit einen sehr wichtigen Schritt tiefer in die irdische Welt hinein, aber mit einem geistig-begrifflichen Ausgleich, der die Waage hält gegenüber der materiellen Erkenntnis der Erfahrung. Festzuhalten bleibt: die Ideen sind ihm Realitäten! Später tritt dann Lord Bacon auf, der sozusagen einen umgekehrten Platonismus bringt, denn er weist wie Aristoteles auf die Wahrnehmungswelt hin, leugnet aber die Ideenwelt. Für ihn hat die menschliche Fähigkeit des Denkens lediglich subjektive Bedeutung und ist daher nicht geeignet, zu einer objektiven Erkenntnis zu kommen. Zitat Mieke Mosmuller: „In dieser Situation hat Rudolf Steiner sich empfunden. Einerseits gab es einen machtlosen Platonismus, aber erfüllt von geistigem Reichtum, und andererseits gab es den "Baconismus" der in der Naturwissenschaft ganz stark geworden war, wo die Wahrnehmungswelt in alles beherrschender Weise ernst genommen wird und dasjenige, was der Mensch innerlich als Gedanken hat, eigentlich verspottet wird.”
In Goethes Märchen steht die schöne Lilie für die von geistigem Reichtum erfüllte platonische Ideenwelt; der edle, aber kraftlose Jüngling kann als die bereits abstrakte, wirklichkeitsferne Erkenntnis der Menschen gesehen werden. Er strebt danach, sich mit der schönen Lilie zu vereinen, fällt dabei aber wie tot zu Boden. Die Bildsprache ist offensichtlich. Die an die äußere Wahrnehmungswelt gekettete Erkenntnis findet, auch wenn sie danach strebt, nicht dazu, sich mit dem Reichtum der geistigen Welt zu verbinden, und wenn sie es versucht, endet es, wenigstens vorerst, desaströs. In dem Märchen wird das Problem der Spaltung von Geistigem und Irdischem in einer Gemeinsamkeit von Kräften schließlich glücklich überwunden. Die Schlange opfert sich und bildet die Brücke zwischen beiden Welten, die nun frei und in jeder Richtung beschritten werden kann.
Was in dem Märchen schließlich gelingt – wie kann es in der Realität gelingen? Wie kann in der gegenwärtig so gewaltig wirkenden abstrakten Intellektualität, die zugleich völlig veräußerlicht ist, der Weg zum Erleben der Idee gegangen werden? Zu einem Erleben der Idee, das gerade mindestens so stark ist wie das Erleben der Sinneswelt? Man könnte erwarten, dass es mit einem solch starken Ideenleben möglich sein müsste, den Reichtum der geistigen Welt wahrzunehmen, ohne sich daran, wie sonst, mit einer abgelähmten Erkenntnis wie zerschmettert zu fühlen. So stehen wir vor der Frage: Gibt es einen Punkt der Umkehr? Kann er verstanden, eingesehen, als Realität erlebt werden?
In Karl Julius Schröer lernte Rudolf Steiner den großen Goethekenner an der Universität in Wien kennen und erlebte an ihm, wie er ganz hingegeben an den Inhalt von Goethes Werk nicht in der Lage war, selbst die fehlende Verbindung der platonischen Geistesart (die schöne Lilie) mit der irdischen Realität herzustellen. Das wäre möglich gewesen, hätte Schröer, in dem Rudolf Steiner den wiederverkörperten Plato erkannte, sich dazu finden können, die Geistesart Goethes in erkennend-beschreibender Art, also als Erkenntnistheorie, zu erfassen.
Rudolf Steiner erfasste, dass hier etwas geschehen müsse. Die platonische Geistesart war zu schwach, in die Wirklichkeit befruchtend hineinzuwirken, und auch im Aristotelismus war die Kraft, den Ideen Leben zu geben, im Verschwinden begriffen. So entschloss sich Rudolf Steiner, diese Aufgabe, die überhaupt nicht in seinem eigenen Schicksal veranlagt war, für Schröer, aber bei weitem nicht nur für Schröer, auf sich zu nehmen.
Ein sehr erhellendes Licht auf unsere Frage wirft ein Gespräch, das Walter Johannes Stein mit Rudolf Steiner hatte.
Zitat W. J. Stein:
„So waren in Rudolf Steiners Leben zwei Strömungen der Geschichte verwoben, eine durch ihn selbst, eine durch all das repräsentiert, was in Karl Julius Schröers Individualität weste. Gerade indem Rudolf Steiner das eine dem anderen in freier Entschliessung hinopferte, entstand ihm die Anthroposophie.”
Er (Rudolf Steiner) sagte: „In jedem Freiheiterlebnis sind drei Dinge miteinander verwoben. Sie erscheinen als Einheit in dem Moment, wo das Erlebnis sich ereignet, aber der nachherige Gang des Lebens lässt sie getrennt bewusst werden. Man erlebt das, was man zu tun hat, als inneres Bild, das in freier moralischer Phantasietätigkeit vor einem aufsteigt. Als eine wahre Imagination erscheint, was man zu tun sich entschließt, weil man es liebenswert finden muss. Das zweite, was in dem einheitlichen Erlebnis enthalten ist, ist der Impuls, dass man von höheren Mächten ermahnt wird, dem im Inneren aufkeimenden zu folgen. "Tue es" sagen die inneren Stimmen, und das Gewahrwerden derselben ist eine wahre Inspiration. Aber noch ein drittes Element ist in dem einheitlichen Erlebnis einverwoben. Man stellt sich durch die Tat in eine äußere Schicksalsumgebung, in die man ohne das Freiheitserlebnis niemals eingetreten wäre. Man begegnet jetzt anderen Menschen, wird an andere Orte geführt, dadurch, dass das innere intuitiv Erfasste nun zur schicksalhaft von außen herantretenden Umgebung wird. Die Situation einer wahren Intuition ergibt sich.” „Sehen sie”, fuhr Rudolf Steiner fort, diese drei ineinander verwobenen Erlebnisse haben sich nachher auseinandergelegt, sind isoliert bewusst geworden, so dass die Imagination, die Inspiration und die Intuition als Erkenntnisakte bewusst wurden.” – Und dieses nachträgliche Bewusstwerden dessen, was im Moment der Freiheitstat Schröer gegenüber erlebt wurde, indem Rudolf Steiner sich in das Schröersche Schicksal hineinstellte, das ist die Anthroposophie. „Die Anthroposophie”, sagte er, „ist ein Mensch. Es ist dieser Mensch, der durch die Freiheitstat geschaffen wurde.”
Der Punkt der Umkehr und das Nadelöhr der Materie
In 'Philosophie und Anthroposophie' zeigt Rudolf Steiner wie Aristoteles' Materiebegriff auch für das Denken gilt. Für Aristoteles ist Materie einerseits der Träger des Wesentlichen, andererseits kann sie selbst nicht begrifflich aufgelöst werden und insofern nicht in das Begreifen der Wirklichkeit aufgenommen werden. Wenn es aber möglich wäre, auch die Materie in die denkende Form zu bringen, wäre die Kluft zwischen Subjektivität und Objektivität überwunden. Das reine und aktuale Denken bringt dann zugleich mit seinem Tun, mit seiner Denkkraft seine eigene Materie, d.i. aber zugleich die Materie des Ich, hervor. Denn es ist ja das Ich selbst und nicht irgendeine, dem Ich fremde Macht, die das tut und es weiss sich daher mit Sicherheit selbst als das in diesem Prozess Tätige.
So schafft das Ich, das sich aus Freiheit in Tätigkeit versetzen kann, sich als ein Unbedingtes und erkennt sich selbst auch als ein solches. Es ist unbedingt, da es keines Gegebenen bedarf welches ja bereits existieren müsste und es ist frei, da es, um zu erkennen, keine Form zu einem bereits existierenden Etwas, also etwa einem sinnlichen Gegenstand hinzufügen muss. Es schöpft diesen Gegenstand ja doch erst selbst. Und es weiss sich dann unmittelbar eins mit ihm.
Die Scholastiker differenzierten die Form in die Begriffe: Universlia ante rem, in re und post rem. Das Ich, das seinen Begriff, noch vor jedem Bezug auf ein einzelnes Ich als die eben beschrieben schöpferische Potenz erkennt, ist das Ich ante rem. Das Ich, das ein konkretes, ein bestimmtes Ich ist, ist das Ich in re und das Ich, das von sich selbst weiss, ist das Ich post rem. Im Ausführen der Fichte'schen Tathandlung fallen diese drei Ich-Formen zusammen, sie werden erst danach als ein Gegliedertes bewusst. Walter Johannes Stein beschreibt Rudolf Steiners Aussage dazu sehr schön (am Ende des 1.Teiles dieses Aufsatzes).
Die Vereinigung von Platonismus und Aristotelismus
Damit hat das reine Denken aus sich heraus zu einer Wirklichkeit gefunden und als Wirklichkeit hat es auch die Kraft in der Wirklichkeit wirksam zu werden. Jetzt liegt es im Bereich des Machbaren, die unwirksamen platonischen Ideen zu verwirklichen und die naturwissenschaftliche Fixiertheit auf das Wahrnehmliche zu lösen und damit die Wahrnehmung auf das Denken selbst zu richten, das damit ebenfalls wirksam werden kann. Das ist die Vereinigung von Platonismus und Aristotelismus durch die Fichte’sche Tathandlung des Ich.
Das tote, abstrakte Denken kann durch das das am meisten totgeglaubte, die Materie, wieder lebendig werden. Betrachtete nicht Aristoteles die Materie als Träger des Wesentlichen oder des Wesens?
Damit ist die Grenze zwischen Subjekt und Objekt innerhalb des Menschen überwunden und er erlebt die dadurch gefundene Realität als das Ich , das sich durch diese Tat selbst hervorgebracht hat. Rudolf Steiner in dem Zitat von W.J. Stein: „Die Anthroposophie”, sagte er, „ist ein Mensch. Es ist dieser Mensch, der durch die Freiheitstat geschaffen wurde.”
Die Erkenntnis des ICH in der Welt
Um diese Grenze auch zwischen dem Ich und allem Übrigen zu überwinden, ist ein weiterer Schritt nötig. Das Ich muss mit der Aussenwelt so in Verbindung gebracht werden, dass es ahnen kann, wie es in den Dingen selbst anwesend ist. Durch die Übung, die Ichtätigkeit auf die Gegenstände der Aussenwelt zu richten, kann man davon eine Ahnung erlangen. Dazu ein Zitat von Mieke Mosmuller:
„Wenn wir dies erleben können dürfen wir begreifen, wie mit der Weihnachtstagung ein esoterischer Zug mit der Gesellschaft verbunden wurde. Dieser Zug war ja die anthroposophische Bewegung selbst. Sie sollte von da an in der Gesellschaft lebendig sein. Damit das geschehen konnte, legte Rudolf Steiner den Grundstein in die Herzen der Mitglieder.” Und weiter:
…, dass die Mitglieder in sich selbst das - Ich ante rem ("das eigene Ich im Gottes-Ich erweset") ; das Ich in re ("das eigene Ich dem Welten-Ich vereinen"); und das Ich post rem ("Licht dem eigenen Ich zu freiem Wollen schenken") suchen und verwirklichen sollten, damit sie in sich selbst, ein jedes Mitglied für sich und dann alle zusammen in einem Chor, die anthroposophische Bewegung in sich erwecken, zum Erwachen bringen würden. Wenn diese Handlung immer wieder getan wird, dann wird die Grenze durchdrungen, für das eigene Ich, für das Welten-Ich, für das Gottes-Ich” (M. Mosmuller)
In dem Verständnis, das Mieke Mosmuller hier von der anthroposophischen Bewegung entwickelt, lebt für mich eine wirklich vom „Durchgreifenden der Idee” (Rudolf Steiner) durchdrungene Erkenntnis.
Insbesondere das im 2. Teil dargestellte, wurde immer wieder in die Besinnung genommen, wurde meditiert, um die notwendige Vertiefung herzustellen. In dem Tages-Seminar wurde alles viel ausführlicher und in allen einzelnen, auf einander aufbauenden Schritten dargestellt und ist so in dem Buch wiedergegeben. Dieses Buch ist für jeden, der sich eine wirklich geistdurchdrungene Idee der „anthroposophischen Bewegung” erarbeiten und dann diese in die Lebenswirklichkeit überführen will, ein unverzichtbares Arbeitsbuch. Was in Goethes Märchen gelingt, es ist an uns, die Brücke zu bauen und es Wirklichkeit werden zu lassen.