Eine neue Initiative ist geboren! - Logos Eurythmie

09-03-2019 Nachricht von Martijn Franssen

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Raphaela Kühne und Ruth Franssen

Eine neue Initiative hat im letzten Mai das Licht der Welt erblickt. Eine freudige Initiative, denn sie betrifft eine der wichtigsten Künste, die wir während der letzten fünfzehn Jahren sehr verloren haben: die Eurythmie. Waldorfschulen stoßen das Fach ab, weil Eurythmie als wöchentlicher Unterricht für Schüler einen zu großen Teil des Budgets beansprucht. Daneben hat die Eurythmie im Lauf der Zeit, genau wie andere Kunstformen, ein staubiges Image bekommen. Dies wurde von Raphaela Kühne und Ruth Franssen, beide von der Eurythmie ergriffen, gesehen und hat zu dem Wunsch geführt, die für die Anthroposophie so wichtige Kunstform zu erfrischen. Sie wollen bei der Spiritualisierung des Denkens anschließen, die durch die Entwicklung des inneren Auges des Denkens die unsichtbare Sprache spirituell wahrnehmbar macht, wodurch dasjenige, was beim Sprechen unsichtbar bleibt, in der Bewegung des ganzen tanzenden Menschen erscheinen kann. Sie haben es sich zum Ziel gesetzt, die Welt davon zu überzeugen, dass die Eurythmie eine großartige Tanzform ist, an der viel Freude und Glück erlebt werden kann. Sie setzen dabei alle modernen Mittel ein, um diese Botschaft zu überbringen. Aber ist dies das Einzige, was sie tun, um der Eurythmie neues Leben einzuhauchen?

,Nein’, sagen die beiden Damen, ,das ist nicht das Einzige.’ Sie sind sich durch und durch der schweren Aufgabe bewusst, die sie auf sich genommen haben, um etwas, das während der zurückliegenden hundert Jahre so gewachsen ist – denn so lange besteht die Eurythmie schon – zu einer positiven Manifestation des Lebens verwandeln zu wollen. ,Das staubige Image besteht zu Unrecht, ist jedoch ein wenig durch die Eurythmisten und auch die Anthroposophen selbst geschaffen. Es ist etwas, worüber Rudolf Steiner sich auch damals schon beklagte; die Anthroposophen betreiben die Anthroposophie mit ,Gesichtern bis zum Bauch’, und die Menschen haben allen Humor verloren. Ja, sicher, Eurythmie und Anthroposophie sind beide eine sehr ernstzunehmende Sache und sind nicht direkt mit Humor gepaart, aber der Mensch hinter der Anthroposophie darf sehr wohl leben und lachen. Das muss die Eurythmie atmen. Mit einem Lachen Eurythmie zu machen, geht vielleicht nicht, dafür ist eine zu starke Konzentrationskraft notwendig, aber man darf die Eurythmie sehr wohl feiern. Außerdem ist man neben der Tatsache, dass man Eurythmist ist, auch Mensch, und das zeigen wir dann auch gerne!’

Die Initiative ist mit dem Namen Logos Eurythmie geboren worden, und obwohl wir in den Niederlanden und in Belgien daran gewöhnt sind, auf das niederländisierte Wort Euritmie zu hören, verwendet Logos Eurythmie den ursprünglichen Terminus. ,Eurythmie ist ein Name, er ist dieser Kunst gegeben worden. Man kann eine Kunstform mit einem gegebenen Namen nicht auf einmal anders nennen.’, sagt Ruth. Obwohl dies eigenwillig klingt, ist es vielleicht genau das, worum es geht. Das Entstellen der Sprache, des Schreibens, des Klanges, das ist genau dasselbe, dem das Wort, der Klang und die Bewegung der Eurythmie zum Opfer gefallen sind. Alles wird entstellt. Wenn wir aber auf die Würde schauen, die die Eurythmie vertritt, muss festgestellt werden, dass diese Entstellung der Natur, der Bedeutung und dem Ziel der Eurythmie Gewalt antut. Raphaela wie auch Ruth beschäftigen sich sehr mit den Formen und Bewegungen, wie sie Rudolf Steiner ursprünglich beschrieben hat. Alles muss wiedergefunden werden, woher es vor gut hundert Jahren aus der geistigen Welt zum Menschen gekommen ist. Das ist schwer und verlangt viel Energie und Zeit und eine gute Kenntnis der heutigen Eurythmie. Raphaela hat in ihrem Ausbildungsgang zur Eurythmistin viel Erfahrung gewonnen. Zusammen mit Raphaela kam Ruth dahinter, dass vieles in der Ausbildung und heutigen Literatur nicht mit einer geistigen Darstellung der Bewegungen der Eurythmie zusammenstimmt. Seitdem prüfen sie ihre Befunde unter anderem anhand von Rudolf Steiners Ursprungsliteratur und -zeichnungen. Ihre Befunde haben bis jetzt zu puristischen eurythmischen Formen und Bewegungen geführt, die sie zusammen zu einer meisterhaft organischen Choreografe erüben.

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Raphaela Kühne und Ruth Franssen

Logos Eurythmie wird Workshops, Kurse und Aufführungen geben, sowohl an seinem Sitz in Baarle-Nassau als auch an anderen Orten im In- und Ausland. Eine schöne, moderne Gestaltung, eine frische Idee und moderne Technologien wie Social Media und Internet sollen das Bestreben unterstützen. ,Neben Workshops und Kursen fnden wir es sehr wichtig, dass auch alle Eurythmiematerialien wie Kupferstäbe, aber auch Bücher, schnell und einfach zu interessierten Menschen kommen.’ Ein Webshop mit allen möglichen Bezahlmethoden und ein einfacher Bestellprozess gehört auch zu dem ,modernen Ansatz’. Viel Webshop-Erfahrung ist bereits da, und an technischer Unterstützung mangelt es nicht.

Wir werden von Raphaela und Ruth viel sehen. Sie werden unter anderem eine Reihe von Vorträgen und Seminaren von Mieke Mosmuller mit Eurythmie begleiten, und es gibt bereits Pläne für Eurythmie-Aufführungen im Ausland. Für mehr Informationen und den Kalender der Kurse und Aufführungen besuchen Sie www.logos-eurythmie.com.

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